Konzeptionierung eines Ride-Pooling-Systems
ArL Leine-Weser legt mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont erstes Konzept Niedersachsens vor- Fahrtwünsche im ländlichen Raum sammeln und analysieren
- Zukünftig die Mobilität für alle Altersklassen verbessern
- Einen innovativen und ressourcenschonenden Nahverkehr als Beitrag zum Klimaschutz entwickeln
Die Landesbeauftragte Dinah Stollwerck-Bauer zeigte sich bei der Vorstellung der Ergebnisse am 17.8.2020 im Kreishaus in Hameln sehr zufrieden: "Ich freue mich, dass wir mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont zusammen Vorreiter für einen innovativen und grünen Nahverkehr sind. Das von der Firmadoor2door aus Berlin nun vorgelegte Betriebskonzept für einen innovativen Ride-Pooling-Dienst im Landkreis Hameln-Pyrmont ist nach unserem Wissen das erste in Niedersachsen für den ländlichen Raum." Ziel des Konzeptes ist es, die Chancen, aber auch Kosten, eines Systems zu ermitteln, dass nicht nach einem strikten Fahrplan fährt, sondern mithilfe einer App Fahrtwünsche von Bürgerinnen und Bürgern im ländlichen Raum sammelt und verbindet. Damit soll ein spürbar verbessertes Angebot des öffentlichen Personennahverkehres geschaffen werden. Hiermit kann die Entscheidung, das eigene Fahrzeug stehen zu lassen und den Nahverkehr zu nutzen, erleichtert werden.
Hinzu käme, dass die Fahrten gebündelt werden können und dadurch ein weiterer positiver Effekt zum Klimaschutz entsteht, erklärt Stollwerck-Bauer. "Besonders freue ich mich aber, dass gerade für Jüngere, Ältere und Personen, die in ihrer Mobilitäteingeschränkt seien, die Mobilität dadurch verbessert werden kann", meint sie weiterhin.
Das Besondere an dem erstellten Konzept sei dabei, dass zuvor anonymisierte GPS-Daten aus Fahrzeugen als Datenbasis herangezogen werden. Dies zeige tatsächliche Verkehre und böte damit ganz neue Anknüpfungspunkte zur Simulation eines Ride-Pooling-Dienstes.
In den nächsten Schritten sollen vor einem ersten Pilotbetrieb eines solchen Systems in einem Teil des Landkreises Hameln-Pyrmont die Kosten und weitere Fördermöglichkeiten analysiert werden. Die Kosten für das erste Konzept mit vorheriger Analyse wurden vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser aus dem von der EU geförderten Interreg-Projekt G-Patra für "grünen" Personenverkehr im ländlichen Raum übernommen. In diesem Projekt werden zusammen mit Partnern aus Norwegen, Dänemark, den Niederlanden, Belgien und Großbritannien neue Ansätze erprobt und miteinander ausgetauscht.